Amphibienschutz

Erdkröte mit ihrem Laich, gemalt von Paul Packulat, NABU Geesthacht
Erdkröte mit ihrem Laich, gemalt von Paul Packulat, NABU Geesthacht

Im Frühjahr, bei milder, feuchter Witterung, beginnen die Erdkröten zu wandern, wie fast alle Amphibien. Den Winter über haben sie in Erdspalten, unter Wurzeln oder in Höhlen verbracht. Nun zieht es sie in den Abendstunden wieder zu ihren Laichgewässern, in denen sie vor Jahren als Kaulquappe aufwuchsen.

Ihre Wanderung ist lebensgefährlich. Beim Überqueren viel befahrener Straßen haben sie kaum eine Chance. Autofahrer sollten daher Nebenstrecken, die wie das Bistal an Laichgewässern liegen, während feuchter, warmer Abendstunden meiden.

Im Bistal, Gemeinde Escheburg im Osten Hamburgs, wird zwischen Februar und April von der NABU Gruppe Geesthacht ein Amphibienschutzzaun mit Fangeimern errichtet und betreut. Während der Aufstellzeit wurden die in den Eimern aufgefangenen Tiere, hauptsächlich Erdkröten, sowie die lebenden und toten Tiere entlang der Straße im Bistal von der B5 bis zum Fahrendorfer Weg registriert. Darüber hinaus wird im Mai und Juni ein Sperrzaun aus Folie am Amphibienteich aufgestellt, um die Jungkröten daran zu hindern, über die Straße zu wandern, und um sie in Richtung Wald zu leiten.

Berichte zum Amphibienschutz

Amphibienschutz in Neu Gülzow 2022 (Bericht Hans-Werner Oltmann)

Der Krötenzaun wurde in diesem Jahr am 25.02.2022 aufgebaut und am 22.04.2022 abgebaut. Es war eine Gemeinschaftsarbeit mit der Gemeinde Gülzow, den Sammlern aus Gülzow/ Neu Gülzow und vom NABU Geesthacht. Allen Helfenden und Sammler*innen herzlichen Dank.

Die Anzahl der Amphibien war in diesem Jahr stabil, aber nicht zu vergleichen mit dem Jahr 2006, dort wurden 3291 Erdkröten, 18 Braunfrösche und 70 Teichmolche auf einer Zaunlänge von ca. 600 Metern eingesammelt.

Ab 2016 wurde der Zaun um ca. 300 Meter auf eine Gesamtlänge von ca. 1000 Meter verlängert. Man kann daran erkennen, wie stark die Population zurückgegangen ist – ein Trend, der leider in den letzten Jahren überall zu beobachten ist. Es wurden folgende Arten und Individuenzahlen eingesammelt:

 

Erdkröten 2022: 381 Stück / 2021: 396 Stück

Grasfrösche 2022: 22 Stück / 2021: 13 Stück

Moorfrösche 2022: 2 Stück / 2021: 2 Stück

Laubfrösche 2022: 0 Stück / 2021: 1 Stück

Wasserfrösche 2022: 22 Stück / 2021: 30 Stück

Teichmolch 2022: 10 Stück / 2021: 22 Stück       

Kammmolch 2022: 33 Stück / 2021: 9 Stück

Summe (einschl. tote Exemplare): 2022: 472 Stück / 2021: 474 Stück

Amphibienwanderung 2022 Geesthacht und Bistal (Bericht: Harald Schneider)

Zum Schutz der Amphibien auf ihrer Wanderung zu den Laichgewässern wurden an 4 Standorten Krötenzäune aufgebaut. Die täglichen Dienste in der Zeit vom 23.2. bis zum 20.4.22 wurden im festen Rhythmus von den Aktiven unserer NABU- und unserer NAJU-Gruppe sowie vom Fachdienst Umwelt der Stadt Geesthacht übernommen. Herzlichen Dank an alle Helfer*innen!

 

Die Amphibienzahlen an den Standorten der Krötenzäune stellten sich 2022 wie folgt dar:

Wilhelm-Holert-Straße: 117 Erdkröten, 28 Grasfrösche, 1 Teichfrosch, 1 Kammmolch, 2 Teichmolche

Worther Weg: 150 Erdkröten, 6 Grasfrösche, 2 Kammmolche, 5 Teichmolche

Mercatorstraße: 27 Erdkröten, 22 Knoblauchkröten, 56 Grasfrösche, 78 Moorfrösche, 3 Teichfrösche, 1 Kammmolch, 13 Teichmolche

Bistal: 52 Erdkröten, 26 Grasfrösche, 13 Teichfrösche, 3 Wasserfrösche, 2 Bergmolche, 2 Kammmolche, 160 Teichmolche

 

Amphibienschutz in Neu Gülzow 2021 (Bericht Hans-Werner Oltmann)

Der Krötenzaun wurde am 5.03.2021 aufgebaut und am 23.04. 2021 abgebaut. Es war eine Gemeinschaftsarbeit mit der Gemeinde Gülzow, den Sammlern aus Gülzow und vom NABU Geesthacht. Allen Helfenden und Sammler*innen herzlichen Dank.

Die Anzahl der Amphibien war auch in diesem Jahr rückläufig. Ein Trend, der leider in den letzten Jahren überall zu beobachten ist. Es wurden folgende Arten und Individuenzahlen eingesammelt:

 

Erdkröten 2021: 396 Stück / 2020: 596 Stück

Grasfrösche 2021: 13 Stück / 2020: 12 Stück

Moorfrösche 2021: 2 Stück / 2020: 0 Stück

Laubfrösche 2021: 1 Stück / 2020: 0 Stück

Wasserfrösche 2021: 30 Stück / 2020: 0 Stück

Teichmolch 2021: 22 Stück / 2020: 9 Stück       

Kammmolch 2021: 9 Stück / 2020: 16 Stück

Amphibienwanderung 2021 (Bericht Harald Schneider und Heike Kramer)

Zum Schutz der Amphibien auf ihrer Wanderung zu den Laichgewässern wurden an 4 Standorten Krötenzäune aufgebaut – im Bistal von uns, im Stadtgebiet hat der Bauhof den Auf- und Abbau übernommen. Die täglichen Dienste in der Zeit vom 27.2. bis zum 24.4.21 wurden im festen Rhythmus von den Aktiven unserer NABU- und NAJU-Gruppe sowie vom Fachdienst Umwelt der Stadt Geesthacht übernommen. Herzlichen Dank an alle Helfer!

 

Die Amphibienzahlen an den Standorten der Krötenzäune stellten sich 2021 wie folgt dar:

Worther Weg: 206 Erdkröten, 7 Grasfrösche, 24 Teichmolche

Wilhelm-Holert-Straße: 113 Erdkröten, 49 Grasfrösche, 2 Teichfrösche, 3 Teichmolche

Mercatorstraße: 47 Erdkröten, 1 Knoblauchkröte, 14 Grasfrösche, 5 Moorfrösche, 8 Teichmolche

Bistal: 24 Erdkröten (+ 46 tote Individuen auf der Straße außerhalb der Krötenzaunstrecke),

5 Grasfrösche, 2 Bergmolche, 6 Teichfrösche, 11 Kammmolche, 47 Teichmolche


Fotos vom Krötenzaundienst 2022

Fotos vom Krötenzaundienst 2023